Cara’s Jezebel alias FIA oder Liebesbrief an einen Cocker Spaniel

Nachdem ich die schönen Fotos von FIA durchgesehen hatte und die meiner Meinung nach beiden schönsten rausgesucht und bearbeitet hatte, bat ich ihre Besitzerin um ein paar Zeilen zu den Bildern und zu FIA. Heraus kam ein Liebesbrief, den ich hier gern in vollständiger Länge einfüge, denn so viel Liebe sollte nicht ungeteilt bleiben 😉

„Fia, Zwingername Cara’s Jezebel, ist einfach nur toll, wir hätten nicht gedacht, dass wir nochmals soviel Glück mit einer Cockerhündin haben. Fia ist mein Seelenhund, meine Vertraute, meine Torte, mein Herzauf vier Pfoten. Sie ist superlieb und sehr schmusig, legt gesteigerten Wert auf Körperkontakt, aber nicht nervig, sondern eher sanft, wenig aufdringlich.
Sie ist cockertypisch sehr verfressen, schlingt aber nicht alles in sich rein, sondern testet erst per Nase, aber wenn sie dann Gefallen an Verwertbarem gefunden hat, ist es auch sofort weg….
Das erste Jahr war eine mittlere Katastrophe mit (gebrauchten) Tempos fressen, Wände ankratzen, Kabel zerlegen, Bücher zerfleddern und allem, was an Junghundunwesen dazugehört. Zwangsläufig führte das bei uns zu einersehr aufgeräumten Wohnung, was natürlich auch Vorteile hat. Alle erreichbaren Regale waren mit Kaninchenaußengehegeteilen abgesperrt, wir  hatten ein Gefühl wie auf Alcatraz, aber Hundedamen werden ja netterweise auch irgendwann erwachsener…..Tempos werden auch mit 2 3/4 Jahren noch gern gefressen, aber mittlerweile verteilt Fia ihr Unwesen aufs Socken und Schlüsselbunde verschleppen. Aber man sagt ja immer,Hund und ‚Herrchen‘ (ersetzbar durch ‚Frauchen‘) passen sich einander an, bei uns ist es nicht mehr so aufgeräumt, Fia lässt Kabel, Estrich und Bücher in Ruhe. So kommen wir bestens miteinander klar. Bei den Essensvorbereitungen für ihr eigenes Futter schreit sie das ganze Haus zusammen, wenn wir unterwegs sind auch gern den ganzen Rastplatz, das ist eine der ganz wenigen Macken, die sie hat. Es ist kein einfaches Bellen, das wäre langweilig, es klingt eher, als wenn wir Fia bis zum Anschlag quälen. Gestern auf einemRastplatz, auf dem sie Mittagessen bekam, schossen alle Köpfe anderer Rastplatzaufsucher in die Höhe, wo denn das arme, geschundene Tier sei. Ich bin mittlerweile über den Status des hochroten Kopfes hinaus, winke mit der Futterdose und rufe nur „Mittag“, das Publikum sackte wieder erleichtert in sich zusammen. Bedauerlicherweise sind wir Verfechter der 3 Mahlzeitenfütterung, sodaß wir drei Mal täglich ungeteilte Aufmerksamkeit erregen, allerdings haben wir es mittlweile geschafft, zumindet das Frühstück in einigermaßen ruhigen Bahnen vorzubereiten, freundliche Mitmieter im Hause wiesen darauf hin, dass sie lieber aufstehen, wenn ihr eigener Wecker klingelt und nicht, wenn das Cockermädchen schreit.
Eine andere ‚Macke‘, an der ich nicht ganz unschuldig bin, ist das Schlafen im Bett, vorzugsweise im Kopfbereich oder unter der Decke. Nachdem Fia in der ersten Nacht ihren Stoffkennel zerlegt hatte (auch hier mit markerschütterndem Schreien und Jammern), bin ich umgefallen und habe sie ins Bett geholt, natürlich nicht ohne meinem Mann zu versprechen, dass es nur für die eine Nacht sei…..das hatte sich dann erledigt. Also meine Schuld, dass ich gern morgens mit einem Langhaarkranz um den Kopf aufwache, wenn der Cocker sich eng an meinen Kopf schmiegt oder wenn ich glaube, ich sei gelähmt, weil sie auf dem Rücken, alle viere nach oben, an meinem Bein entlang schläft (selbstverständlich unter der Decke) und ich mich nicht bewegen kann. Meine Schuld, ja gern, ich vermisse sie, wenn sie mal eher aufsteht als ich, was allerdings nur passiert, wenn mein Mann das Hundefrühstück fertigmacht.
Sie lernt unglaublich gern, auch in den schwierigen Phasen der Scheinträchtigkeit ist sie zum Lernen zu motivieren, sie macht Obedience und Agility, allerdings beides ohne Turnieranspruch, ich finde sie sehr begabt (das sagt man
immer von seinen Kindern, glaube ich), aber wir wollen beide Spass haben und sind damit sehr zufrieden. Auch haben wir bisher nie an  (Cockerspaniel)Ausstellungen teilgenommen, obwohl man uns gute Chancen prognostiziert hat; dies ist weder Fias noch meine Welt; wir können sehr gut ohne, sie mag allerdings sehr gern gebürstet werden, das findet sie toll, oder ob es an dem kleinen Keks liegt, den sie hinterher bekommt ?Fia liebt es, in Mäuselöchern zu stöbern, Ameisen zu fressen und Schmetterlinge zu jagen, Spaziergänge verbringt sie größtenteils tiefnasig mit ständigem Ohrendrauftreten, irgendwann wird sie mal richtig über die Ohren stolpern. Als richtige Jägerin für Wild ,größer als Mäuse, hat sie sich bisher nicht geoutet und wir hoffen, das bleibt auch so.“

FIA